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Freimuth Eigenbier gibt unaufgefordert Tipps, macht manchmal Cartoons, fotografiert wild in der Gegend rum und ist ferner ein Genie der Alltagslyrik. Kann auch vorkommen, dass er von sich selbst oder über Medienkram schreibt.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Schnell! Ein Grab für Alice Schwarzer!



Die Werbekampagne der BILD-Zeitung unter dem Slogan "Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht" ist mir schon lange - nicht unbedingt ein Dorn im Auge, aber immerhin: ein Stein in der sommerlichen Sandalette (ergo: ein Ärgernis, nicht aber augenlicht- oder gar lebensbedrohlich). Nicht nur spannt man sich bei Springers Personen der Zeit-, wenn nicht Weltgeschichte vor den morasterprobten Karren: Wehrlose Größen wie Galileo Galilei oder Gandhi, denen nichts bleibt außer sich sprichwörtlich in ihren Gräbern umzudrehen; letzterem bliebe sogar nur das Ascheaufwirbeln.
...Nicht genug! - man pachtet auch gleich noch die Wahrheit für sich: die Wahrheit, nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. Der Welt größter Bock macht sich zum Chefgärtner ebenjener (Welt)! Oha!
Doch was nutzt der Ärger, was die Gram? Freue man sich doch lieber an den zahlreichen Montagen, welche Pinocchio, Käpt'n Blaubär oder Goebbels zum mutigen "Wahrheitsverkünder" machen! Auf die Idee, welche ich oben links umsetze, ist vor mir doch wohl noch niemand gekommen. Hans Albers möge mir verzeihen.

Nun, dieser Tage finden sich auf den Plakatwänden deutscher Großstädte nicht nur Altkanzler und BILD-Chef-Freund Kohl nebst falsch geschriebenem François Mitterrand, sondern auch der kniegefallene Brandt-Willy. Wie die Verlinkungen zeigen hat sich bereits BILDblog ausgiebig damit beschäftigt, bis heute mittag allerdings nicht mit: Alice Schwarzer. Inzwischen aber doch. Ihre Entscheidung, sich nicht zwangs- sondern freiwillig für das Boulevardblatt zu prostituieren, begründet sie vermutlich von vollkommener Selbstbesoffenheit geritten:

Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde - von Gandhi bis Willy Brandt - auch mal eine Frau auftaucht. Und eine sehr lebendige noch dazu.

Geld stinkt ja nicht, auch nicht wenn's an muslimische Mädchen in Not geht. Alice Schwarzer, die gern mit BILD gemeinsame Sache zu machen scheint, aber fängt gehörig an zu müffeln. Man schaufle ihr ein Grab, auf dass sie sich darin baldmöglichst umdrehen kann.


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