Was passiert hier?

Freimuth Eigenbier gibt unaufgefordert Tipps, macht manchmal Cartoons, fotografiert wild in der Gegend rum und ist ferner ein Genie der Alltagslyrik. Kann auch vorkommen, dass er von sich selbst oder über Medienkram schreibt.

Montag, 31. Dezember 2007

...statt des Jahresrückblicks...

Henryk M. Broders Kommentar (ursprünglich im Deutschlandfunk) zu Putin als Mann des Jahres im amerikanischen TIME-Magazin, ferner Frau, Idiot und Kind des Jahres.


Montag, 24. Dezember 2007

Türchen Nr. 24

Gänzlich unbescheiden nutze ich dieses Türchen, um meine persönlichen Highlights des vergangenen Eigenbier-Jahres zu küren, und zwar fünf davon, in chronologischer Folge.

ERSTENS: "Vanille > Turmfalke" vom 22. Januar -- über die Eissorte des Jahres 2006 und den Vogel des Jahres 2007. (Vogel des Jahres 2008 steht auch schon fest: der Kuckuck! Wusste gar nicht, dass der so aussieht! Kenne den sonst nur als Aufkleber, haha)

ZWEITENS: "Sind wir Oscar?" vom 3. März -- über was? Ja, genau, die Oscars, insbesondere FMGCHvD. Das PPS. "Das Wetter in LA ist übrigens gut, sagte FMGCHvD, Th"T"B nutzte dies als Überleitung zu CK." heißt übrigens: "Das Wetter in Los Angeles ist übrigens gut, sagte Florian Maria Georg Christian Henckel von Donnersmarck. Thomas "Tom" Buhrow nutzte dies als Überleitung zu (Meteorologin) Claudia Kleinert.

DRITTENS: "Nein, der Zwerg, das ist ja Otto!" vom 10. April -- auch wenn der Artikel in der zweiten Hälfte abflacht.

VIERTENS: "Eigenbiers Tierleben" vom 23. April -- zwar sind Grzimek- und Sielmann-Parodien dröge, lustig find ich's aber doch. Ich bewundere meine dort gezeigte Begabung, aus nem reichlich blöden Foto noch was zu machen, schon ein bisschen...

FÜNFTENS: Die "Ballade von Doreen und Sebastian" vom 5. Mai -- deren Arbeitstitel war "Big-Brother-Hausbewohnerinnenballade" und irgendwie ist sie doch etwas zu lang und pseudo-episch. Aber es gehört schon zum besten was Eigenbier so an Lyrik verzapft hat.

Die Tatsache, dass alle meine 'Highlights' aus der ersten Jahreshälfte stammen, muss nicht heißen, dass es danach bergab ging. Echt nicht. Oder doch?
Was soll's.

David Lynch sagt übrigens: Frohe Weihnachten!

Sonntag, 23. Dezember 2007

Türchen Nr. 23

Nur noch einmal schlafen... dann ... kommt... --ja, wer denn noch mal? Er?
Zur Einstimmung erinnere ich auch noch an mein Weihnachtsgedicht vom letzten Jahr. Passt immer noch.

Und noch ein Tipp in Sachen Speisenfolge: einfach mal "ja!" sagen. Ja?

Samstag, 22. Dezember 2007

Türchen Nr. 22

Es ist ratsam, frühzeitig die Speisenfolge für Heiligabend zu planen. Vorschlag für den Hauptgang: Pommes Spezial.

Freitag, 21. Dezember 2007

Türchen Nr. 21

"Eigenbier, hier spricht Gretchen, sag: Wie hältst du's mit der Religion?"
"Ach, weißte, Gretchen, ich dulde auch Götter neben mir."

Wer oder was die Programmdiktatoren der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender reitet, weiß ich fast genausowenig, wie mir bekannt ist welcher Schalk den "Machern" bei RTL im Nacken sitzt.
Jetzt zu Weihnachten ist Religion mal wieder gefragt, so dass schon letzte Woche Hape Kerkeling und Uta Ranke-Heinemann bei Maybrit Illner waren und vorgestern bei Frank Plasberg wurde es auch reichlich spirituell.
Wieso ich davon schreibe? Weiß ich doch nicht. Ich muss jetzt zu meinen islamischen Opferfestfeierlichkeiten... bin schon reichlich spät dran.

Ach, noch was: Atze Schröder ist ja gar nicht mal so blöd. Der BILD-Zeitung indirekt eins reinzuwürgen. Hier das "Interview", bzw. der "Artikel". (Gefunden via BILDBlog)

Donnerstag, 20. Dezember 2007

Türchen Nr. 20

Bei BildBlog.de macht man ne Weihnachtsaktion. So ne Art Adventskalender, bzw. Adventkalender. "Bildblogger für einen Tag"... da waren schon Bastian Pastewka und Martin Sonneborn am Start. Lesen! Die anderen sind aber unterhaltsamer.

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Türchen Nr. 19

Nostalgie! Im Jahre 1993 veröffentlichte LucasArts das Adventure "Sam & Max hit the Road"... (Das Intro gibt's bei YouTube.) Dass das Spiel auf einer Reihe Comics basierte, die der Spiele-Designer Steve Purcell schon zu College-Zeiten erschuf, ist weniger bekannt. Noch unbekannter dürfte die Zeichentrickserie sein. Ich zum Beispiel hab gestern zum ersten mal davon gelesen. Hier der Vorspann, in mäßiger Qualität (YouTube halt):



Der Hammer aber ist: bei GameTab gibt's fast alle Episoden gratis via Stream. Das lässt sich leider nicht direkt verlinken, daher folgende Anleitung: Erstens wird ein Windows Media Player-Plugin benötigt. Wenn's funzt, unter Channels (links) auf 'Animation' klicken. Dann 'Sam & Max' auswählen. Nicht Tomb Raider. *Brrrr...
Anmerkung: Ich hab nur in die erste Episode reingeschaut, kann leider nicht für die Humorqualität garantieren. Davon, knapp 60 Euro für den Sammelband auszugeben (siehe Amazon-Link), würde ich aber abraten. Egal, wie gut er ist.

Dienstag, 18. Dezember 2007

Türchen Nr. 18

Noch ein IKEA-Werbespot. Dieser hier ist von Spike Jonze-- ja, genau, dem.




...und weil's gestern nix gab, hier noch ein Link zu nem Video von Michael Buckley. Zu dem noch mehr morgen oder später.

Montag, 17. Dezember 2007

Türchen Nr. 17

Heute gibt's kein Türchen! Ätsch!

Sonntag, 16. Dezember 2007

Türchen Nr. 16

Weihnachtszeit! Da ist man doch ungern allein!
Stichproben aus den Kontaktanzeigen im aktuellen Zeit-Magazin. Wer sucht, findet die zwar auch online, aber die folgenden Zeilen sind aus der Print-Ausgabe, direkt von der "Witzeseite", wie ich sie manchmal nenne.

2-mal Sie sucht ihn (mit meiner Übersetzung bzw. Kommentaren):
Liebe die Gegensätze zwischen Hausmusik + Rock, Wanderschuhen + Tangokleid, Bodenständigkeit + purer Lebenslust, Grühnkohl + Caipirinha, Wünsche mir warmherzigen Mann mit Humor und Familiensinn ... Möchtest du mich (37, 174 cm, NR) Raum [...] kennenlernen? [...]
Also ich kann Klavierspielen, mache das aber zu selten, außer Radio höre ich aber noch die Bon Jovi-CD, die mir ne Freundin gebrannt hat. Ich war jetzt letztes Jahr mal auf Wanderurlaub, ganz nett, mach ich demnächst öfter, auch der Tanzkurs... [...] Ich kann kochen, habe gerade entdeckt, wie praktisch Tiefkühlgemüse ist, und in ner Cocktailbar war ich auch schon, hab aber da nur Frauen-Standards getrunken. Will Kinder, Mann kein Hinderungsgrund.

[Kommerzielle Anzeige, farblich unterlegt:] Natürlich, herzlich und schön, 35 Jahre, 179 cm, Erbin eines alteingesessenen deutschen Familienunternehmens, sucht zuverlässigen, kinderlieben Lebenspartner aus dem deutschsprachigen Raum. [...]
Als ich zu der Partnervermittlung gegangen bin, hab ich nur gesagt, "standesgemäß", dass die dann im ZEIT-Magazin inserieren, kann ich doch nicht wissen.

Samstag, 15. Dezember 2007

Türchen Nr. 15

Lange nicht mehr gelacht? (Achtung, falls Sie gerade essen erst später weiterlesen, Danke.)
Dann bloß nicht freitagabends RTL gucken: mit der neuen Comedy-Sendung "Geile Zeit" wird's Ihnen auf ewig vergehen (das Lachen). Die Titelmusik ist zwar nicht das befürchtete Brings-Lied, sondern das von Juli, wäre aber auch nicht viel schlimmer. Es tut so oder so physisch weh, was man da bei RTL so komisch findet oder sich von dritten komisch finden lässt und dann einkauft. Fickifickihumor mit Mitzwanziger-Teenagern, zwischen den Sketchen Clips mit Lip-Syncing, dieser garstigen Youtube-Mode, dem Mitsingen meist schlechter Lieder. Nein, nein, nein. Da guck ich mir lieber das offene Bein eines Obdachlosen an, und schau zu, wie die Maden rumwuseln. (Ich hab Sie gewarnt.) Das ist bessere Unterhaltung. Auch irgendwie menschlicher.
Also, abschalten.

Freitag, 14. Dezember 2007

Türchen Nr. 14

Verwirrung! Orientierungslosigkeit! Konfusion! Redundanz!
Reichlich spät und auch ziemlich uninspiriert kommt dieses 15. Kalendertürchen daher, bzw. um die "halb-drei-Ecke" -- äh... beim Kölner Stadt-Anzeige, so sagt man mir, sei, wie auch schon der Bambi zuvor, die Schlittschuhlauferei auf RTL? Prosieben? Wo kommt das noch mal? verrissen worden. Da entlang.
Ein Erzeugnis des gleichen Verlages hingegen berichtet über den Dauerabsturz des Helmuth Kohl, ... nein, der andere der an der Einheit Schuld ist. Genau. David Hasselhoff. Gewürzt wird der "Artikel", der nur ne Meldung aus England wiederkaut, mit nem Video, das ersten ein Jahr alt ist, und zweitens in längerer Form auf YouTube zu sehen ist. Aber das lass ich euch selbst suchen.
So.

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Türchen Nr. 13

Kleine Nachrichtenschau.

Merkel lobt den Einsatz an der Heimatfront. So heißt das heutzutage aber nicht mehr. Naja, und sie nennt das auch nicht so.
Claus "Der Kleiber, Vogel des Jahres 2006" Kleber wird nicht Chefredakteur des SPIEGEL.
Und das war ja wohl knapp, liebe Schweizer.

Was anderes: In der Frage der Wagner-Nachfolge in Bayreuth... hat noch niemand an Franz-Josef gedacht? Ehe man zu Schlingensief greifen muss? ...ich mein ja nur.

Vollkommen aus dem Zusammenhang.. aber was soll's? Ehe es vorbei ist: Schmetterling des Jahres 2007 ist einer mit nem Talent, das vielen fehlt (mir zumindest), der Landkärtchenfalter! (Ich hab wirklich Schwierigkeiten mit Stadtplänen etc.)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Türchen Nr. 12

Eben noch im Fernsehen, jetzt online. Günter Wallraffs Reportage "Bei Anruf Abzocke" über die illegalen Praktiken von Call-Centern. Allein das Wort!

Dienstag, 11. Dezember 2007

Türchen Nr. 11

Es weihnachtet! Sehr! Aber sowas von!
In den Fußgängerzonen deutscher Städte weihnachtet es nicht nur, es marktelt!
Der Geruch von erkaltetem Glühwein und Erbrochenem weht durch die winterliche, feuchte Luft, mischt sich mit Honig, Duftkerzen, groben Leder und Zierlötqualm!
Daran seitlich vorbeigehen zu können, ist einfach zauberhaft. Weiß Max Goldt.

Sollten sonst noch Weihnachtsgeschenke fehlen, ein Bekannter von mir hat irgendwo anders in nem Adventskalender (dort im Gegensatz zu hier mit Fugen-s) diverse Empfehlungen geäußert. So meinte er über den kurzweiligen Roman Das bin doch ich von Thomas Glavinic, er sei...

"eine äußerst unterhaltsame, selbstironische Nabelschau - und das reicht auch schon. Eine 'Satire auf den Literaturbetrieb', wie man da oder dort lesen konnte, ist der Roman nicht. Der Ich-Erzähler ist der Schriftsteller Thomas Glavinic, der gerade Die Arbeit der Nacht fertiggeschrieben hat, und jetzt um Verkaufszahlen, Preisnominierung und Rezensionen bangt, seinen Freund Daniel Kehlmann um ebenjene beneidet und sich von Frisören und Verwandten fragen lassen muss, was er denn so für Romane schreibt. Geschickt und amüsant werden Fiktion und Realität verbogen und vermischt, aber viel zu schnell auch ist’s auch schon wieder vorbei."

Montag, 10. Dezember 2007

Sonntag, 9. Dezember 2007

Türchen Nr. 9


Vorweihnachtliche Anstandssalzette (die zu nehmen sich niemand traut, weshalb sie in der Aluschale zurückbleibt)

Samstag, 8. Dezember 2007

Türchen Nr. 8


Das Hähnchen ist so halb, ihm fehlt das Dehnungs-H!

Freitag, 7. Dezember 2007

Türchen Nr. 7

Der aktuelle Katz&Goldt-Comic in der TITANIC ist ja auch mal wieder klasse, wenn nicht gar wirkmächtig.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Türchen Nr. 6


Scheißegal! Hauptsache Schokolade!
Ferner ist es äußerst unwahrscheinlich, dass der Echte (1.) aus Schokolade war, (2.) bischöfliches Ornat sowie Stab trug, wie sie heute üblich sind. Die gibt's so nämlich erst seit dem 11. Jahrhundert. (Nee.. hatte jetzt keinen Bock den Wikipedia-Artikel zu verlinken.)
Stattdessen steck ich allen, die des Englischen mächtig und mit Humor ausgestattet sind, diesen Link in die Stiefel: YOU DON'T KNOW JACK!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

Türchen Nr. 5


Der französische Regisseur Michel Gondry hat irgendwann mal auf YouTube ein Video gepostet, in welchem er vorgibt, einen "Rubik's Cube", also so 'nen 80er "Zauberwürfel" mit seinen Füßen zu lösen. Das hat er natürlich nicht geschafft, er hat es nur geschickt vorgetäuscht -- wie dieses Video einleuchtend, wenn auch etwas übertrieben penibel demonstriert.
Gondry antwortete bald mit einem noch größeren Trick; im zweiten Video löste er einen Rubik's Cube mit seiner Nase -- offensichtlich eine Computeranimation...
Und jetzt-- das eigentliche "Bonbon" hinter dem heutigen Türchen: die Parodie auf das erste Erklärungsvideo.

Dies war übrigens der einhundertste Eintrag.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Türchen Nr. 4

Deutsche IKEA-Spots drehen sich meist um Weihnachtsbäume, die nach Neujahr aus Fenstern geworfen werden. Selten sind sie so lustig wie diese Reihe darüber, wie sinnvoll es ist, aufzuräumen: Eins, zwei, drei, vier Clips...

Montag, 3. Dezember 2007

Türchen Nr. 3

Hinter Türchen Nr. 3 nur ein Hinweis auf Henryk M. Broders feinsinnige Auseinandersetzung mit Mario Barth -- unter dem schönen Titel "Witz mit Barth".

Bonus (Nachtrag um 12:22h): Die kleine Nachtkritik bei der Online-SZ zum ZDF-Rückblick "Menschen des Jahres"... hier entlang, die Herrschaften.


Sonntag, 2. Dezember 2007

Türchen Nr. 2

Jemals darüber nachgedacht, dass "Sprache" ein Extra bei Microsoft Word ist?

Nein? Dann darf ich Ihnen zu Ihrem sinnvollen Zeitmanagement gratulieren. Ist nämlich reine Zeitverschwendung.

Übrigens: meine Schreibweise dieses Features ohne Binnen-S ist in Österreich durchaus üblich. Und Österreich fühle ich mich sehr verbunden, quasi: angeschlossen.

Samstag, 1. Dezember 2007

Türchen Nr. 1


Wenn Sie dies lesen, bin ich gerade meinem Pralinenbad entstiegen. Mit Kalorien noch mehr Spaß... nur auf die Trüffelreste unter den Fingernägeln und die verklebten Körperöffnungen... die ganze Sauerei eigentlich könnte man verzichten. Trotzdem herrlich vorweihnachtliche Dekadenz!

Donnerstag, 29. November 2007

Vorankündigung! Adventkalender!


Ab Samstag ist es soweit! Der Freimuth-Eigenbier-Adventkalender öffnet seine erste Tür. Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht all zu viel vorbereitet hab-- es mag also sein, dass mir das Material ausgeht. Aber hinter jedem Türchen soll auch was anderes stehen, nicht unbedingt meinen Hirnwindungen entsprungen. Mal sehen wie's läuft.

Mittwoch, 28. November 2007

Anderer Leute Geschmacklosigkeit


Vorweihnachtliches Euphemisieren in allen Ehren, aber... wer auf der Straße lebt, ist obdachlos (und das ist schon schöngefärbt). "Nichtsesshaft" ist, wer jede Woche in nem anderen Hotel schläft. Alter, darf doch nicht wahr sein...

Sonntag, 25. November 2007

UPS! (bzw. dumm gelaufen)


Wenn man sich als Weltkonzern (Selbstverständnis), von nem Künstler ne Skulptur vors Haus stellen lässt und mit allerlei Brimborium inklusive anwesendem Künstlerfreund / Exkanzler enthüllt, dann ist das an sich ne gute Sache. Wenn der Name der dargestellten Figur aber der eines Konkurrenten im Paketdienstgewerbe ist, hilft's auch nix, den Götterboten, statt beim gängigen griechischen, beim lateinischen Namen zu nennen. Das ist einfach mal -- dumm gelaufen.

Demnächst übrigens auch vorm Post-Tower: eine riesige Reißzwecke, gestaltet von... nem Künstler ihrer Wahl. (Nicht verstanden? Nein?)

Samstag, 24. November 2007

Habe nun, ach!


...nen Privatparkplatz! Augenblick, verweile doch!

Achtung! Geschmacklos! (and then some)


... noch hat niemand gewagt, auszusprechen, wer unter dem Lokführerstreik am meisten leidet. Dies sind wirklich harte Zeiten für Selbstmörder.

Und wo wir gerade schon geschmacklos sind: blöd, dass man Vornamen nicht essen kann, was?

Kommen wir nun zu etwas vollkommen anderem. Parteitag in Nürnberg! Grün statt braun! Neues Logo! So, und nun: wenn man beim Zappen eine Frau unsicher an der Kamera vorbeistammeln sieht -- woher weiß man, dass es sich um den Grünen-Parteitag auf Phoenix und nicht um eines der "Problemlösungsformate" im Unterschichtenfernsehen (Kinder, Schulden, Renovieren etc.) handelt? Genau! Die Haare, die sich dem rausgewachsenen Ansatz anschließen, sind hennarot, nicht peroxidblond.

Sonntag, 11. November 2007

"Schimmliges Brot... ist selten von Vorteil"


Dass ich Max Goldt, ob als Kolumnist/Schriftsteller oder Comic-/T-Shirt-Texter, verehre, ist kein Geheimnis. Sein musikalisches Schaffen mit Foyer des Arts hab ich bisher allerdings vernachlässigt. Zu Unrecht! Oben ist der Klassiker "Schimmliges Brot" vom Album "Die Unfähigkeit zu frühstücken" (1986) 'eingebettet'. Bei dem YouTube-Video handelt es sich um eine liebevolle Flashanimation von Fanhand.

Freitag, 9. November 2007

Geschichtsnachhilfe aus gegebenen Anlass

Am heutigen Tag jährt sich der Fall der Mauer zum 18. Mal. Die deutsche Einheit ist erst nächstes Jahr dran.

Sonntag, 4. November 2007

Musik und Humor (2)

(Nein, einen Post "Musik und Humor (1)" gab's nicht, aber der hier wäre es gewesen.)

Die nicht humorferne Band Electric Six veröffentlicht dieser Tage ihr nun schon viertes Album "I shall exterminate everything around me that restricts me from being master" (oder kurz ISXEAMTRMFBM) ...auf YouTube gibt's auch ein neues Video (zu "Down at McDonnelz", das vermutlich als Single veröffentlicht werden wird)...



(Wenn man da ist, kann man auch gleich die älteren Videos anschauen, gell? Ach und ... wer googlet bzw. googelt findet bestimmt auch nen Download-Link für das Album. Aber sowas heißt man nicht gut im Hause Eigenbier.)

Ach... schade! (?)



(Ausriss: goetz-alsmann-fanclub.de)

Donnerstag, 1. November 2007

Neue Mode in deutschen Talkshows?


Hier geht's zum Artikel.

Sonntag, 21. Oktober 2007

E-Mails, die man nicht sooo gerne bekommt


Lustiger Song. Man stelle sich vor: Ein ehemaliger Arbeitskollege, inzwischen Zombie und hirnhungrig vor der Tür der Mall, in welcher man sich verschanzt hat, schickt einem folgende Mail, Betreff: "Your Brain"
Runterladen kann man den Song als Version mit kompletter Band von Coultons Weblog, genauer gesagt hier.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Dringend! Ehe die Buchmesse vorbei ist...

Lustiges Spiel-- während man so'n Kulturmagazin guckt...
Bei Günter Grass-Interviews einfach mal aufpassen, wie lange es dauert, bis er "Ich" sagt. Superlustig. Echt.

Dienstag, 9. Oktober 2007

"Autobahn geht gar nicht" -- oder: Kerner geguckt?

Die Schreinemakers kriegt nen erhöten Puls und so auch ich! Denn! Genau pünktlich zum (ich wage zu behaupten: geplanten) Eklat schalte ich die Glotze ein und um auf ZDF ---und tatsächlich: Der Kerner schmeißt die Herman raus!
Netterweise unterrichtete mich mein SPIELEonline-Kultur-Newsfeed rechtzeitig, was heute in der Aufzeichnung der Kernerschen Talkshow passierte, sodass ich es jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, "live" sehen kann.
Die reichlich seltsame Runde bei Johannes dem Täufer (das B. steht für Baptist) besteht neben der Dame, die nicht mehr beim NDR angestellt ist aus eingangs erwähnter Margarete von der Lippe, pardon: Schreinemakers, Senta Berger und aus vollkommen unerfindlichen Gründen: Mario Barth. Noch surrealer: alle duzen sich.
Als ich dazukomme, ist man dabei, mit Hilfe eines Historikers im Publikum, die Herman zu mit ihren politisch unkorrekten, wenn nicht gar objektiv fragwürdigen Äußerungen zu konfrontieren (oder wenn man's bös' meint: sie dafür bloßzustellen... naja, kann sie sich aber auch denken, wennse dahin geht, wa?) -- es fallen Äußerungen zum Thema Autobahnen ("Die wurden auch damals gebaut und wir fahren heute darauf" -E.H.), Kerner sagt "Autobahn geht gar nicht", Herman will mit dem Historiker nicht reden, Berger sagt, es tue ihr leid "oder auch nicht", dass sie Hermans Bücher nicht gelesen habe, Schreinemakers empört sich (was wohl schlecht für ihr Herz ist) und Mario Barth sagt wenig, aber das Wenige scheint fast schlau. Bauernschlau, doch nicht blöd.
Das Thema scheint gegessen, doch Kerner fängt noch mal damit an, und nachdem Senta Berger gehen will, schmeißt er die Herman raus. Danach: das normale einerlei, Barth sagt mehr, und es ist das übliche Bühnenprogrammversatz-Zeug... und auch wieder blöd. Wie Peter Lustig immer sagte: So, Kinder, und jetzt: ABSCHALTEN.

Worte Johannes B. Kerners sollten viel öfter auf Textilien zur Geltung kommen. In dieser Art etwa. Leider hab ich zu spät gemerkt, dass ich XXXL als Voreinstellung gewählt hab. Naja. Dann halt nur für fette Autobahngegner. Oder "Hip-Hop-Fans" (Zitat spreadshirt-Standardbeschreibung.)
Weitermachen!


Montag, 8. Oktober 2007

Oh nein! Tom Cruise muss noch mal erschossen werden!


Im Malstrom der Ereignisse, den Mühlen des alltäglichen Lebens, und so weiter und so fort, ist mir fast (!), aber nur fast... entgangen, das hier zu kommentieren. Der Titel aber macht das schon.
Der Mann ist nicht totzukriegen, ein Wiedergänger, ein Untoter... irgendwie wie Wolle Petry.
Anyway: weitermachen!


...der Bäume Rechtschreibung

Das Interessante hieran ist nicht die Tatsache, dass der Baum Mittel und Wege fand, sich gegen fortwährende Bepinkeltwerden zu wehren-- Nein! Bemerkenswert ist: ...siehe Titel.



Montag, 24. September 2007

Nie geht der Mann so ganz

Wolle Petry, dessen Karriereende ich interessiert verfolgte, will wohl nicht so ganz gehen-- und geht auch gar nicht. Siehe oben. Siehe hier.
Jetzt aber: nix wie weg.



Sonntag, 16. September 2007

Tom Cruise wird im Bendlerblock erschossen

Naja. Richtig müsste es heißen: Tom Cruise darf sich jetzt doch im Bendlerblock in seiner Rolle als Stauffenberg im Film "Walküre" erschießen lassen. Noch genauer: Nach monatelangem Rumgeeier und Henckel-von-Donnersmarckscher Wichtigtuerei in der FAZ darf die von der Bundesregierung mitfinanzierte Filmproduktion über den gescheiterten Attentatsversuch gegen Hitler am 20.7.1944 doch das heutige Verteidigungsministerium als Drehort benutzen. "Tom Cruise wird im Bendlerblock erschossen" mag zwar falsch sein, ist aber lustiger. Oder?

Du liebe Güte! Man schaue sich mal die FAZ-'Coverage' zum Thema an! Hier!
Brrrrr...


Samstag, 8. September 2007

Immer was zu lachen mit...




...Mutterkreuzträgerin Eva Herman.
Die meint nämlich laut Spiegel-Online, "in der Nazi-Zeit sei einiges 'sehr gut gewesen, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter'." (Erste Gänsefüßcheninstanz: Spiegels indirekte Rede, nächste: Herman selbst)
Wenigstens räumte sie ein, vieles, so wie dieser Hitler, sei aber auch schlecht gewesen.
Danke schön. Wie man im angelsächsischen Sprachraum sagen würde: priceless.

Samstag, 1. September 2007

Nur kurz... (und aus aktuellem Anlass)

Ekelfleisch? Neues Wort für die gleiche Sache? Oder ist da ein Unterschied?
Vielleicht... Gammelfleisch ist wohl einfach abgelaufenes, ex-genießbares Fleisch. Ekelfleisch sind wohl Schlachtabfälle, die verbotenerweise zu Döner etc. verarbeitet wurden. Naja. Wieder was gelernt.

Donnerstag, 30. August 2007

Das Leben kann so einfach sein


Einfach mal Pop-Musik nachspielen. Noten gibt's beim Musikalienhändler. Einfach aus der Deko klauen. Verkaufen wollen die das bestimmt nicht.

Mittwoch, 29. August 2007

Lieber Einzelhandel!


...manche Namen können einfach nur nach hinten los gehen.

Sonntag, 26. August 2007

Return of the--

...anstatt eines vollwertigen Eintrags, eine Reihe humoriger Links! Zum Lachen! Meistens eher "Hihi" als "Haha", diese Warnung sei dem leidenschaftlichen Schenkelklopfer auf den Weg gegeben. Jetzt aber: Wasser marsch!
Ist doch oft so, dass der Hund das Beste denkt, oder?
Calvin & Hobbes -- so kann man's auch sehen.
Mehr Robot Chicken gefällig? Star Wars? Yo mama!
Mehr Star Wars ...und mehr Roboterhühnchen? Anakin Skywalker trifft alten Bekannten!

Freitag, 24. August 2007

Spontaner Vierzeiler!

Unendlich, unerträglich
wächst der Alltagssorgen Last.
Der Sorgen allergrößte:
ob die Einbauküche passt.


Freitag, 17. August 2007

Zum Thema Emo

...gibt's als T-Shirt, im Eigenbier-eigenen Shop... hier.

Sonntag, 12. August 2007

Unterschätzt! (3)

So 'ne Art Aphorismus, aber auch praktische Lebenshilfe:
Bei ernüchternden Erfahrung einfach eisern mit Pils dagegen halten.

(frei nach Manuwczeck)

Freitag, 27. Juli 2007

Nächtliches Zapping



Im Kabelnetz teilen sich Spartensender gerne mal Frequenzen (weiß nicht, ob das technisch korrekt ist). RTLshop weicht nachts channel-live.tv (auf der Seite gibt's sogar nen Livestream!), wo "Wahrsagen [...] eine neue Qualität" hat. Was das in der Praxis bedeutet? In bemüht schlechtem Deutsch sagt der Afrikaner im schlechten Kostüm die Nummer auf und verspricht, für den Rat suchenden Zuschauer, "mit den Geistern Kontakt auf zu nehmen".
Dann lieber doch zum HSE, wo man mir die Moulinex Julienne andrehen will. Die macht sogar Pommes!
Ich würde dazu gern noch was Witziges schreiben, die verschiedenen Funktionen der fünf Raspelscheiben beschreiben oder so, aber in meinem Zustand war das fast flimmerfreie Foto vom Fernseher schon ne erstaunliche Leistung. Und deshalb hört der Artikel jetzt--



Sonntag, 22. Juli 2007

Nina Ruges Wille geschehe

Am Ende einer jeden von ihr moderierten Ausgabe der Sendung "Leute heute" versprach (drohte?) Nina Ruge, alles werde gut. Was das mit Harry Potter, dem eigentlichen Thema dieses Artikels zu tun hat? Wenig, aber wir wollen ja nicht zu früh zu viel verraten.
Am gestrigen Samstag erschien der dann doch wohl hoffentlich letzte Roman der Reihe um den pubertierenden Zauberlehrling. Diesmal findet der entscheidende Kampf gegen "den bösen Lord Voldemort" (irgendwen zitiere ich damit bestimmt, ich will nicht ohne die Distanz der Gänsefüßchen in die gängige Diktion der Berichterstattung verfallen) tatsächlich statt, anstatt sich nur anzukündigen, wie sechs Romane lang zuvor, bzw. jedes mal nur so'n Bisschen. Ich behaupte einfach mal ne Zahl: Millionen von Lesern fanden die Bücher der J.K. Rowling, jener nun unverhofft schwerreichen Lehrerin aus England. Doch nicht Leser sind es, Anhänger, Fans, fanatisch im eigentlichen Sinne, ja: Junkies -- Menschen, die des Nachts ausharren, um ein Buch zu kaufen, nur um anschließend bei der frühmorgendlichen Lektüre umgehend darüber einzuschlafen!
Da weltweit, wie gesagt, bzw. behauptet, Millionen, ja Milliarden! so handeln, meint man bei der Kulturredaktion von SPIEGEL-online, einen Artikel nach dem anderen raushauen zu müssen. Hier mein RSS-Feed, letzte nacht, ca. 1.30 (oder so) - also gut 24 Stunden nach dem Erscheinen von Harry Potter and the Heathly Dallows:



Da ich vor dem Abfotografieren zum Markieren den Rotstift zückte, kann man es leicht erkennen. Nicht weniger als 6/8, sechs der ersten acht Artikel beschäftigen sich mit ...Harry Potter. Um es Ihnen einfacher zu machen, hier die Zusammenfassung:
Das Buch wird erscheinen. Große Frage stirbt Harry Potter? (Glaubt jemand wirklich, Ms. Rowling wolle weltweit Billionen von Kindern traumatisieren, Jugendlichen die Herzen brechen?)
Das Buch erscheint. Sachen passieren drumrum.
Das Buch ist erschienen. 17 Minuten später die dpa-Meldung, woraus man beim Online-Spiegel noch nen Artikel macht, allerdings, anders als hier, mit drei Vorwarnungen. Das Ende? Natürlich stirbt Potter nicht, Kampf gegen Voldemort gewonnen, Welt gerettet. Alles gut. Wirklich, alles gut, ninarugig gut? Ja, der letzte Satz ist ja laut dpa, via Spiegel-Online: "Alles war gut."

Bleibt nur zwei Fragen*: ist Nina mit Gerd Ruge verwandt? Und: welcher Zauberlehrling bekämpft sie?

_________________
*Nur noch eine Frage. Nina Ruge ist nicht mit Gerd verwandt. Außerdem: "Alles wird Gut" ist inzwischen sogar der Name einer eigenen Talkshow geworden. Be afraid, be very afraid.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Schnell! Ein Grab für Alice Schwarzer!



Die Werbekampagne der BILD-Zeitung unter dem Slogan "Jede Wahrheit braucht einen Mutigen, der sie ausspricht" ist mir schon lange - nicht unbedingt ein Dorn im Auge, aber immerhin: ein Stein in der sommerlichen Sandalette (ergo: ein Ärgernis, nicht aber augenlicht- oder gar lebensbedrohlich). Nicht nur spannt man sich bei Springers Personen der Zeit-, wenn nicht Weltgeschichte vor den morasterprobten Karren: Wehrlose Größen wie Galileo Galilei oder Gandhi, denen nichts bleibt außer sich sprichwörtlich in ihren Gräbern umzudrehen; letzterem bliebe sogar nur das Ascheaufwirbeln.
...Nicht genug! - man pachtet auch gleich noch die Wahrheit für sich: die Wahrheit, nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. Der Welt größter Bock macht sich zum Chefgärtner ebenjener (Welt)! Oha!
Doch was nutzt der Ärger, was die Gram? Freue man sich doch lieber an den zahlreichen Montagen, welche Pinocchio, Käpt'n Blaubär oder Goebbels zum mutigen "Wahrheitsverkünder" machen! Auf die Idee, welche ich oben links umsetze, ist vor mir doch wohl noch niemand gekommen. Hans Albers möge mir verzeihen.

Nun, dieser Tage finden sich auf den Plakatwänden deutscher Großstädte nicht nur Altkanzler und BILD-Chef-Freund Kohl nebst falsch geschriebenem François Mitterrand, sondern auch der kniegefallene Brandt-Willy. Wie die Verlinkungen zeigen hat sich bereits BILDblog ausgiebig damit beschäftigt, bis heute mittag allerdings nicht mit: Alice Schwarzer. Inzwischen aber doch. Ihre Entscheidung, sich nicht zwangs- sondern freiwillig für das Boulevardblatt zu prostituieren, begründet sie vermutlich von vollkommener Selbstbesoffenheit geritten:

Ganz einfach, weil ich finde, dass es nicht schaden kann, wenn in so einer Runde - von Gandhi bis Willy Brandt - auch mal eine Frau auftaucht. Und eine sehr lebendige noch dazu.

Geld stinkt ja nicht, auch nicht wenn's an muslimische Mädchen in Not geht. Alice Schwarzer, die gern mit BILD gemeinsame Sache zu machen scheint, aber fängt gehörig an zu müffeln. Man schaufle ihr ein Grab, auf dass sie sich darin baldmöglichst umdrehen kann.


Freitag, 29. Juni 2007

Überraschung! Mölleman ist tot!


Neuigkeiten gefällig? Jürgen Möllemann, pardon! Jürgen W. Möllemann ist tot! Tot! Mausetot! Und begraben! Seit vier Jahren! Damals, als ganz schnell aus und unten oben wurde und umgekehrt!
...und übrigens: es war Selbstmord!
Wie? Das hat keinen Nachrichtenwert? Wirklich nicht?
Nun, es ist eine Sache, wenn die BILD-Zeitung meint, ein längst bekanntes Video rauskramen zu müssen, um "zu beweisen, dass es Selbstmord war" -- aber eine ganz andere, wenn man bei der SZ-Online-Redaktion meint (SZ meint hier Süddeutsche, nicht Saarbrücker Zeitung), damit den täglichen Schlagzeilen-Newsletter aufzumachen.
Als ich heute morgen in meinen Posteingang sah, war ich ...überrascht, dass es bis heute noch nicht klar gewesen sein soll, dass es Selbstword war.
Gab es da nicht vor einiger Zeit ein seltenes Beispiel für Qualität im deutschen Fernsehen, das da hieß: "Der Tag an dem Jürgen W. Möllemann in den Todsprang"? (Wurde unlängst wiederholt, beim nächsten Mal, Kreuzchen in den Kalender und rechtzeitig Bier kaltstellen! ...oder einfach: YouTube gucken!)
Darin erfuhr man unter Anderem auch, dass Möllemann seinen Anwalt, Kollegen, ja: Freund Wolfgang Kubicki, FDP-Chef in Schleswig-Holstein, liebevoll "Waclaw" nannte, "wegen [seines] polnischen Nachnamens" -- und das ist nur des Eisbergs Spitze.
Großartige Fernsehunterhaltung. Infotainment im eigentlichen Sinne. Wo war ich?

Ach! Egal, ihr

Freimuth W. Eigenbier
(Freimuth Waclaw Eigenbier)

Sonntag, 24. Juni 2007

Verspätet, nicht lustig und unleserlich, ...aber die Farben sind schön


Dies hätte ein wunderbarer Eintrag zum G8-Gipfel werden können. Ist es aber nicht.

Dienstag, 19. Juni 2007

Nein, aber



Der Versuch einer differenzierten Auseinandersetzung mit Manuel J. Hartungs „Uni-Roman

Kann man von einem Roman Originalität erwarten? Ist Originalität überhaupt wünschenswert? Erstens: nicht unbedingt, nicht von jedem zumindest. Zweitens: aber ja doch, unbedingt... oder zumindest ein bisschen davon. Kann oder darf man von Manuel Hartungs „Uni-Roman“ Originalität erwarten? Diese Frage könnte schnell beantwortet und diese Rezension mit nur noch einem weiteren Wort beendet sein. Doch gönnen wir dem „Nein“ ein „Aber“. Schön der Reihe nach aber – also das „Nein“ zuerst:
Per Taxi erreicht Ich-Erzähler Markus Rüttgers (ja, so heißt der echt!) in letzter Minute das Bonner Uni-Hauptgebäude, um dort eine mündliche Prüfung abzulegen. Der Student trägt kein Geld bei sich; der Taxifahrer spendiert die Fahrt: »Da hab’ ich auch acht Jahre lang studiert, aber so eilig hatte ich es nie«, darf er vorher noch sagen – und damit ist kurz vor Schluss auch das letzte Klischee abgegrast. Originalität ist wahrlich nicht die größte Stärke von Hartungs Roman. Zugegeben: Die Kategorien und die Schubladen, welcher sich der »Uni-Roman« bedient, auch die anhand von Oberflächlichkeiten gefällten Urteile über Kommilitonen werden kaum einem studentischen Leser fremd sein. Wie findet man sich denn zurecht, wenn man sich die Dinge und die Menschen nicht einordnet, nicht zurechtlegt? Problematisch allerdings ist: Will man das denn dann so auch lesen?
Vielleicht will man das. Man könnte das zum Beispiel wollen, wenn man ein Fan von Hartungs Kolumne »Bonn-Log« war, die er für den Uni-Spiegel schrieb. Damals, vor gut zwei Jahren, studierte er zwei Semester an der Universität Bonn und berichtete von seinem Leben als Student (siehe Rezension dazu). Er machte sich über Kommilitonen lustig, aber auch ein bisschen sich selbst lächerlich und vereinzelt übte er berechtigte Kritik an Missständen im Universitätsbetrieb. Einige hat er wohl vor den Kopf gestoßen, die eine oder andere »Perlen-Paula« beleidigt. Grund genug für Hartung, seinem Roman ein Nachwort zu geben, in welchem er betont, dass »das ›Bonn-Log‹ ein authentisches, wenn auch zugespitzt formuliertes Tagebuch war«, der »Uni-Roman« aber ein Roman und als solcher »[seiner] Erfindungsgabe geschuldet.« Ganz unbescheiden bemüht Hartung Jakob Michael Reinhold Lenz und dessen »Hofmeister« als Referenz, in welchem jener von der »ausschweifenden Einbildungskraft eines hungrigen Poeten« sprach. Auch Martin Walser und dessen »Ehen in Philippsburg« anzuführen ist Hartung recht, um zu betonen, dass er weder ein autobiografisches Buch noch einen Schlüsselroman verfasst hat.

All diese Beteuerungen scheinen aber nicht sicher genug: In seiner dichterischen Freiheit verzerrt Hartung den Schauplatz der Bonner Universität, als gäbe es doch einen Schlüsselcharakter des Romans zu kaschieren, als müsse er das, was man im Englischen »thin disguise« nennt, besonders dick machen. Das Politologische Institut wird ins Hauptgebäude verlegt, während das Historische Seminar an seinem Rheinuferplatz bleiben darf. Obwohl das unmöglich ist, fängt der Erzähler ein Bachelor-Studium im Sommersemester an. Wozu all die Verfremdung, wenn es nichts zu verbergen gibt?

Aber noch mal zurück zum Thema Oberflächlichkeit. Die englische Redewendung, man solle bzw. könne ein Buch nicht nach seinem Umschlag beurteilen (»You can‹t judge a book by its cover.«) kann man getrost in den Wind schlagen: Das Cover des »Uni-Romans« ist erschreckend aussagekräftig über dessen Inhalt. Es zeigt auf einem Bücherstapel hochgelegte Füße in schwarzen Converse »Allstars«, jene Schuhe, die nur in Deutschland nach ihrem Designer Charles Taylor »Chucks« genannt werden. Zugegeben, man könnte manchmal glauben, dass man, nachdem man sich für ein geisteswissenschaftliches Studium eingeschrieben hat, diese Schuhe gratis bekommt oder wahlweise: das Modell »Samba« von Adidas. Das ist aber nicht so. Doch in der Welt von Hartungs »Uni-Roman« irgendwie schon. Man trägt entweder Konformisten- oder Nonkonformistenuniform. Markus Rüttgers, der bereits erwähnte Erzähler, scheint weniger ein wirklicher Charakter zu sein, als eine bloße Karikatur. Und zwar eine des 68er-Kindes – ein Klischee, dem ich noch nie in Person begegnet bin:

Ich fahre die Lennéstraße entlang, steuere mein Fahrrad durch den Hofgarten, egge mit dem Vorderreifen durch eine Pfütze und lasse den Matsch wild durch die Gegend spritzen. ›Iiiiih!‹, kreischen zwei Mädchen, deren Hosenbeine nun leopardenartig gesprenkelt sind. Ich lache, weil ich mich so herrlich unerwachsen fühle und weil Durch-den-Matsch-fahren die gewalttätigste Form von Gewaltlosigkeit ist, die mein Gewissen noch tolerieren kann. Schließlich haben meine Eltern, also der Piet und die Gerti, mich politisch korrekt und gewaltfrei erzogen.

Ach, bitte.
Im »Uni-Roman« bleiben fast alle Figuren Typen, ohne je auch nur in die Gefahr zu geraten, Charaktere zu werden: Maik ist im 21. Semester und noch immer im Grundstudium; mit ihm kehrt der »Chekka« aus Hartungs Kolumne zurück. Warum hat niemand Hartung gesagt, wie doof diese Bezeichnung ist und auch schon vor zwei Jahren war? Und dann auch noch in dieser Schreibweise!

Jasmin, ein »Monet – von weitem großartig, von nahem unspektakulär« (eine schöne Beschreibung, die leider nicht Hartungs Idee, sondern die von Tom Wolfe war, aber das wird auch zugegeben), nimmt sich, was sie will und entspricht dem Modell des sexual predator. Dieser ist scheinbar nicht wegzudenken aus dem Sortiment der Typen, in Zeiten nach »Sex and the City«.

Der Verbindungsstudent »Scheitel« bleibt namenlos und darf dumme Dinge sagen, die derart überzogen sind, dass man fast aus Protest der nächsten Burschenschaft beitreten will. So zum Beispiel antwortet er auf die Frage, was in seinem Flachmann sei: »Guter deutscher Doppelkorn, was sonst?« Oder kurz darauf, nachdem eben jener Doppelkorn feuchte Flecken auf der Hose einer Kommilitonin verursacht hat:

›Hahaha!‹, lacht Scheitel und lacht ein dreckiges, aber zu hohes Lachen. ›Das sieht so aus, als ob du dich mit Korn bepieselt hast. Inkompetenz ist eben nicht nur unter älteren Menschen verbreitet, haha.‹
›Inkontinenz, wenn schon, bitte‹, knurrt Anna, und ihr Blick besagt, dass sie Scheitel am liebsten wegwünschen würde. ›Inkompetent sind vielleicht Leute wie du, die auch gern über den Kategorischen Infinitiv oder die Realitätstheorie schwadronieren.‹
›Zicke!‹, murmelt Scheitel.

Und die Handlung? Vom ersten Kapitel an ist klar, worauf es hinauslaufen wird, worauf es hinauslaufen muss. Trotz aller Trotteligkeit des Erzählers, trotz der bemühten Wenden, (wie sie auch in keiner romantischen Komödie fehlen dürfen), finden Markus und seine unnahbare Kommilitonin Anna letztlich zusammen und wenn der Leser einfach genug gestrickt ist oder wenigstens vorübergehend sentimental genug gestimmt, wird ihm auch ein bisschen warm ums Herz. Naja, oder auch nicht.
Nach dem »Nein« noch das »Aber« – also: Nein, Originalität ist nicht die Stärke des Hartungschen »Uni-Romans«, aber man kann dem Buch trotzdem etwas abgewinnen. Der Privatdozent Krepp, obwohl schon lange habilitiert, wartet seit Jahren vergeblich auf einen Ruf, auf einen Lehrstuhl. Er ist zwar auch Zielscheibe des meist dümmlichen Humors, zeigt aber, welche kleinen Tragödien jenseits von Studenten-WG und Säulenhallen-Party auch zum Kosmos Universität gehören. Entlarvend und überraschend gelungen ist auch die Selbsterkenntnis des Erstsemester-Ich-Erzählers:

Eigentlich leide ich unter dem Dilemma meiner Generation: Ich kann mich nicht entscheiden. Ich kann mich nicht entscheiden, was ich später werden will, ich kann mich nicht entscheiden, was genau ich studieren will, und ich kann mich nicht entscheiden, was ich politisch denken soll.

Die wenigsten werden es zugeben und doch wird es auf viele zutreffen. Doch abgesehen davon ist der »Uni-Roman« nicht mehr als Typenparade und Allgemeinplatztournee: Im Hörsaal ist die Luft, in der Mensa das Essen schlecht. Soziologen sind kumpelhaft, duzen ihre Studenten, empfinden und finden hinterher »gut, dass wir darüber gesprochen haben.« Wenn man darüber laut lachen statt kann statt bestenfalls nur schmunzeln zu müssen, wird man mit dem »Uni-Roman« zufrieden sein. Irgendjemand müsste Hartung nur sagen, dass nicht Walser und Lenz die Messlatten sind, nach denen er sich recken sollte. Das Niveau von Tommy Jaud ist ein Schuh, der ihm so gut passt wie Geisteswissenschaftlern (aller Geschlechter) ihre »Chucks«.

Freitag, 8. Juni 2007

Dienstag, 22. Mai 2007

Kein Plastik-Truthahn, Frank-Walter?

Überraschungsbesuch in Kundus
Steinmeier macht deutschen Soldaten Mut

Solidaritätsbekundung am frühen Morgen: Drei Tage nach dem tödlichen Bombenanschlag auf Bundeswehrsoldaten tauchte der Außenminister im Lager der trauernden Truppe auf – und sprach davon, wie "stolz" das Land auf sie sei. (aus der Süddeutschen)

Ob er einen Plastik-Truthahn im Gepäck hatte, ist nicht bekannt.

Sonntag, 20. Mai 2007

Unterschätzt! (2)


Lokalpatriotismus als Heckscheibenaufkleber kombiniert Wackeldackel und Frotteehandtüchern auf Hutablage.
(Noch besser übrigens: dies ist nicht irgendeine Hutablage, sondern die eines grünen Opel Rekord.)

Mittwoch, 9. Mai 2007

Titanic ahoi!


...konnte mir nicht nehmen lassen, den Karikaturenbaukasten der TITANIC zu benutzen... und hab's dann auch "prompt" ... äh "geschafft" aus den 4000 Karikaturen ausgesucht zu werden.
Zugegeben, hinterher kann das jeder behaupten.

Samstag, 5. Mai 2007

Die Ballade von Doreen und Sebastian


Sie hieß Doreen und kam aus Jena,
und Friseurin war sie von Beruf.
Berufen sah sie sich zum Star.
"Willste auf Seite eins?" kam der Ruf
vom großen Blatt des deutschen Boulevards.

"Nackich machen? Als Model muss man das",
dacht' Doreen, als es hieß "Titten frei!"
"Wenn's 'ästhetisch' ist, wär's doch was!
Für die Karriere! Was is'n schon dabei?
Aufmerksamkeit, Blitzlicht-- macht doch Spass (!)"

Gar nicht so entzückt war der Sebastian,
DJ, auch aus Jena: Doreens Lover.
Lange hamse nachgedacht schließlich dann
entschieden: Er bleibt undercover.
Ist halt ein bess'res Image ohne Mann!

"Schere und Kamm häng ich an den Nagel!"
dachte Doreen; ständig war sie im Bild:
immer Sonnenschein und niemals Hagel.
Sebastian gefiel's nicht, vor Wut wild
er: "Das geht viel zu weit! Keine Frage!"

Denn plötzlich suchte man Doreen nen Mann,
Schließlich hieß es, sie sei noch Single.
"Auf die Kuhhaut geht das nicht, auch nicht dran",
dachte Basti, drückte vor der Tür die Klingel.
Sie öffnete, laut schrie er sie an:

"Wirklich, Schatz, ich kann nicht mehr!
Schluss ist!" Basti war verzweifelt.
"Aber Bärchen! Ich lieb dich so sehr!"
Dann: Versöhnung, ein Wochenende Eifel.
Rückweg, Autobahn, Jena kam schon näher,

das Handy spielte "Schnappi": ne SMS!
Beliebtestes Busen-Girl! Gewonnen!
Auch Basti gefiel's, gab ein Fest,
heizte Grill an, stellte den Sonnen-
schirm auf. Stolz war er, schön war es.

Big Brother rief auch schon bald darauf.
Doreen, "nicht dumm": zögerte nicht,
ohne ein Wort zu Basti, zog sie ins Haus.
Er: "Was? Ist die noch ganz dicht?"
Noch mal nackich, das nahm sie in Kauf...

"Vor Millionen Zuschauern verstecken?
Brauch ich nicht! Bin doch ach so schön!"
Stille Antwort von Sofas und von Lümmeldecken:
Naja vom Pony und der Fresse abgesehen...
Dann, irgendwann im Whirlpoolbecken:

Sinan, Türke, aber: aus'm Westen.
Kampfsportler! Und so anders! So
anders als Sebastian! Zum Besten
gab sie, was sie vorher nur, anderswo,
Basti gab, gab sich hin bis zum Letzen!

Tat's vor der Kamera, allen Kameras!
und vor dem Fernseher: Basti, sah sie!
An, auf, unter Sinan! "Das war's!
Nie wieder sehen, will ich die!
Sauer bin ich, voll ist das Maß!"

Doch wie schluss machen, ohne Verbindung?
Doreen hatte ja kein Handy im Haus!
So musst' er ins Studio, in die Sendung.
Das Aus! Verkündet aus dem Haus heraus!
Sie kam ihm zuvor. Er aber, noch jung,

brauchte Geld, ging trotzdem hin. Berufs-DJ
ist zwar nett, aber geldmäßig: naja.
Is doch nur'n Zubrot zur Stütze, ey.
Und Doreen? Glücklich? Nein, auweia!
Sinan raus! Er wollt' zur Mayday.

Basti fort, weit weg und Sinan ausgezogen
Doreen allein, verzweifelt und schlimmer
noch: um den verdienten Ruhm betrogen!
Naja, noch hat sie keinen Schimmer,
aber draußen macht man um sie nen Bogen.

Mama und Papa erst stolz, jetzt beschämt.
Keiner guckt sie mit'm Arsch noch an,
wennse sich lasziv die Brüste cremt.
Gott! Noch nicht einmal Kai Dieckmann,
obwohl der's vorn wie hinten kann.

Dienstag, 1. Mai 2007

Ungern aufgeschnappte Gesprächsfetzen (1)

"Also meine Lieblingsszene in 'Blues Brothers' ist ja die, in der Missy Elliott ihren großen Hit 'Respect' singt. Und deine?"
"Mit wie vielen L und T schreibt die sich eigentlich?"

Sowas sollte man vielleicht auf n T-Shirt drucken... sollte man... vielleicht.


Samstag, 28. April 2007

Gürtelliniensurfen!


Irgendwer-- was fällt dem ein? -- hat einen Shop mit Merchandise (so T-Shirts und so) eingerichtet. Also nee. So nen Quark gibt's da (wie links abgebildet).

Montag, 23. April 2007

Eigenbiers Tierleben



In den 80ern entdeckt, befindet sich die abgerundete Schaltersteckdosekombination in braun-grün-metallic heute auf dem Rückzug aus deutschen Wohnräumen. Hier fotographiert in ihrer natürlichen Umgebung, der Rauhfasertapete, zeigt sich aber, dass es noch Hoffnung gibt.
Das Männchen, rechts im Bild, die Kupferoptikklinke, pirscht sich natürlich getarnt auf Eichenoptiktürenfurnier ans Weibchen heran. Ohne jeden Zweifel wird es zur Paarung kommen. In wenigen Wochen wird man dann sehen können, wie sich der Nachwuchs als pflegeleichter Teppichboden verpuppen wird. Nur selten kann irgendjemand von sich behaupten, Zeuge eines faszinierenderen Schauspiels geworden zu sein.

Donnerstag, 12. April 2007

Unterschätzt! (1)

Mundart auf Aushängen und in Kleinanzeigen:

Dienstag, 10. April 2007

Nein, der Zwerg, das ist ja Otto!


Es war auf internationalem Teppichboden, vor nicht allzu langer Zeit... (Um eine rundere Metapher zu haben, würde ich auch "Parkett" statt "Teppichboden" schreiben, der Wahrheit, ach, entspräch es nicht.) Der Teppichboden war nicht nur international, er war von einer roten Farbe, die das Verschütten von Rotwein ohne das Hinterlassen von Spuren ermöglichte. An den Wänden hingen gerahmte Drucke schlechter, aber historischer Gemälde, die Außenansichten eben jenen historischen Gebäudes zeigten, in welchem man sich befand. Man trank Tee mit Milch; die englische Sprache war das primäre Mittel der Kommunikation. Jemand, Namen zu nennen will ich unterlassen, las aus einer Zeitungsbeilage einen Artikel, eine Meldung, was auch immer... vor. Es hieß darin, es sei gesünder, beim Putzen der Nase, beim Schnäuzen, ein Nasenloch nach dem Anderen vom verstopfenden Sekret zu befreien ("...to blow your nose one nostril at a time").
"Grober Unfug!", dachte ich, doch dachte ich richtig? Als ich mir, kaum war das gehörte verklungen, zum Test die Nase putzte fiel mir auf... "Moment mal! So hab ich mir schon immer die Nase geputzt! Wow!"
Ob es wirklich gesünder ist, weiß ich nicht. Schließlich stimmt ja nicht automatisch alles, was irgendwo geschrieben steht. Sinnvoller aber scheint es mir in jedem Fall. Der Chirurg entfernt ja auch nur aus dem Lungenflügel mit Carcinom Gewebe, "gegenüber" wird ja nicht symmetrisch mitamputiert. Man muss das so sehen wie bei "chirurgischen Miltiärschlägen": Wo der Feind (hier der Rotz) ist, muss man zuschlagen. Linkes Nasenloch verstopft? Puste links etc. Oft, natürlich, gibt's ja dieses Stereosekretaufkommen, das weder links noch rechts vorherrscht, sondern so... mittig erscheint. Auch hier, glaubt's mir, ist's besser... eins nach dem andern. Wahlweise auch: links, rechts, links, rechts... usw. Das verhindert auch dieses gewaltsame Gaumenläppchenvibrieren und schränkt die Geräuschproduktion ein. Keine Melville-Referenzen ("Da bläßt er!") mehr, kein "Das bin ja ich..., Benjamin Blümchen"
-- es sei denn man will sein wie diese japanischen Toiletten, die Spülgeräusche machen, um andere Laute zu übertönen. Ich hingegen mag das leise Rauschen, Gluckern usw. viel lieber als das Schnauben, das Trompeten, bei dem oft nix im Taschentuch bleibt. In diesem Sinne, ein freudiges "Törrööö!" von:
Freimuth Eigenbier

Sonntag, 1. April 2007

Fastenzeit ist's, oh Christenheit

Aus aktuellem Anlass, schließlich wird bis Sonntag (...oder doch Freitag?) gefastet (oder so).


Wo kommen wir eigentlich hin, wenn selbst die "Betroffenen", ihre Bräuche, ihre traditionelle Selbstkasteiung richtigzuschreiben nicht in der Lage sind? Was für Zeiten sind dies? ...außer Aus-Zeit und Fasten-Zeit? Sollten wir nicht einfach mal inne-halten, los-lassen und vielleicht sogar uns be-sinnen? Nein? Auch egal.


Sonntag, 25. März 2007

Eigenbier zieht um...

...und zwar hierhin.
Für ne Weile wird doppelt gepostet. Hier wie dort. Dann nur noch hier, und nicht bloß weil's besser ausschaut. Hier ist auch die Tapete so schön.

Sonntag, 18. März 2007

...und noch'n Briefkasten

Na, da fällt mir wirklich nix ein, ...außer vielleicht:
Selbst schuld.

Stille Güte und Angst vor Peter Sloterdijk

Es sei, so Max Goldt zu Beginn des Abends, nicht das erste Mal, dass er auf einem Schiff lese. Das erste Mal allerdings auf einem fahrenden Schiff, das andere habe lediglich vor Anker gelegen und nicht abgelegt. Genau dies tut jedoch das Flaggschiff des Rheinschifffahrtsunternehmen mit dem paradoxen Namen »Köln-Düsseldorfer« im Verlauf der Lesung. Wie es die Ankündigung im »lit.Cologne«-Programm versprach, trägt Goldt aus seinem neuen Buch »QQ« vor, sowie noch weitere neuere Texte (einen zumindest).

Gekonnt und sympathisch, angenehm unglamourös und meistens bescheiden, bestreitet Max Goldt sein Programm, sagt aber auch weniger bescheidene Dinge wie: »Der folgende Text trägt einen schönen Titel, den müsste ich mir eigentlich schützen lassen, damit Peter Sloterdijk ihn mir nicht klaut.« Der Text heißt »Prekariat und Prokrastination« und soll hier als erstes Beispiel für Goldts Essays dienen. Erschienen im Herbst 2006 als Kolumne in der Titanic beschäftigt er sich mit zwei Dingen: dem seinerzeit hochaktuellen und inzwischen etwas verdrängten Thema der sogenannten »neuen Unterschicht« und dem wirklich neuen Namen, der für sie gefunden wurde, einerseits, und dem Phänomen des krankhaften Aufschiebens eigentlich anstehender Arbeiten andererseits. Dieser Text ist beispielhaft für Goldts Talent, Dinge miteinander durch scheinbares Abschweifen zu verbinden, Dinge, zwischen denen der Leser zunächst keine Verbindung zu erkennen vermag. Dabei schreibt er Sätze wie diesen (über den Begriff des »Prekariats«):

Praktisch ist wohl auch, daß diejenigen, um die es geht, die vermeintlich Chancenlosen, eigentlich eher Lethargischen und Resignierten, die nicht mehr kochen und haushalten können und daher früh dick und krank werden, gar nicht merken werden, wenn von ihnen die Rede ist, denn ihr Interesse an neuen soziologischen Fachtermini ist traditionell gering.

Ein anderes Beispiel: »Nein zu Masermontag«. Darin erwägt Goldt die Einführung eines vierten »richtig schön gesellschaftslähmenden und wirtschaftsschädigenden Doppel- bis Dreifachfeiertag« zum Beispiel versuchsweise »Ende der dritten Septemberwoche«. Dieses Fest solle »Masern« heißen, »weil das eben so ist in kultivierten alten Sprachen: Unterschiedliche Dinge tragen den gleichen Namen, und sollte ein Kind an Masern die Masern bekommen würde sich die gleiche Heiterkeit einstellen wie an einem feuchten Tag, an dem man von Gießen nach Regensburg reist.« Dann schildert er dieses Feiertagswochenende, inklusive des sonntäglichen Flanierens entlang der Schaufenster geschlossener Geschäfte und des abschließenden Masermontag, an welchem Fernsehsender ihr Programm mit der Wiederholung von Fünfzigerjahrespielfilmen bestreiten würden. »Nach einem Film dieser Sorte ist man malade, nach zweien multimorbid, nach dreien multimorbid-moribund.« Schließlich plädiert er herzlich gegen die von ihm selbst aufgeworfene Idee und für eine Straffung der »zerdehnten Hauptfeste« Weihnachten, Ostern und Pfingsten.

Max Goldt schafft große Unterhaltung, ruft lautes, herzhaftes Lachen ebenso hervor wie stilles Staunen – über ausgefeilte Satzgebilde, die ihresgleichen suchen, über Gedankengänge und Gedankenwindungen, die ohnegleichen sind. In seinem Klappentextgejubel meint der vielgelesene Erfolgsjungautor Daniel Kehlmann, der mit Ruhm und Auszeichnungen bereits bedacht wurde: »Max Goldt gehört gelesen, gerühmt und auszeichnet.« Dem muss man nicht zwingend zustimmen, denn was Goldt auszeichnet ist die stille Größe, stille Güte – die »quiet quality«, die dem Buch »QQ« den Namen gab.

Es war wohl eine Lesung, wie Max Goldt sie in den nächsten Monaten im Dutzend bestreiten wird. Die wunderbare Kombination mit nächtlicher Lichterfahrt auf dem Rhein gab der Veranstaltung allerdings ein erinnerungswürdiges Ambiente, sodass die Frage, »Was ist die lit.Cologne eigentlich außer einem Haufen Lesungen, die ›zufällig‹ in der gleichen Woche stattfinden?« guten Gewissens mit einem »Manchmal etwas wirklich Besonderes« beantwortet werden kann.

Max Goldt: »QQ«, Berlin: Rowohlt 2007. 224 Seiten. ISBN: 3871345814. 17,90 Euro.
Sowie als Doppel-CD bei Hörbuch Hamburg, Laufzeit 150 Min. ISBN: 3899034090. 19,00 Euro.

Tourdaten, sowie die gemeinsam mit Stephan Katz verfassten Comics finden sich unter www.katzundgoldt.de.

Samstag, 17. März 2007

Selbst Schuld!

...ein längst überfälliges Feature zum Thema "Briefkästen"


Dienstag, 13. März 2007

Am Versuch des Unmöglichen gescheitert

Ein Dia-Abend mit Rattelschneck im Rahmen der »lit.Cologne« / Kulturkirche Nippes, Montag, 12. März 2007

Wer oder was ist Rattelschneck? »Die ganze Süße der Jugend« – glaubt man Wiglaf Droste. Walter Moers meint schlicht: »Gott«. Unter dem Namen Rattelschneck veröffentlichen die Zeichner Marcus Weimer und Olav Westphalen Cartoons, zum Beispiel jedes Wochenende in der Süddeutschen Zeitung. Der Rattelschnecksche Stil lässt sich nicht leicht beschreiben. Jedenfalls nicht, ohne zu einfallslosen Worten wie »herrlich schräg« oder voreilig und unangemessen zu Begriffen wie »Dadaismus« zu greifen.

Mit Kugelschreiber gezeichnet und liebevoll mit Wasserfarben koloriert möge man sich Folgendes vorstellen: Ein Kleintierkäfig, neben dem Laufrad ein Häuschen mit der Aufschrift »Zum Laufrad«, davor zwei Hamster (vermutlich, es könnten aber auch Meerschweinchen sein), und der Eine spricht zum Anderen: »Kommst du mit ins Laufrad?« – Antwort: »…wenn du die Kneipe meinst.«
Nicht lustig? Zum Nachzuerzählen eignen sich Comics und Karikaturen im Allgemeinen bereits nur schwerlich, Rattelschneck überhaupt nicht.
Meisterhaft sind Weimer und Westphalen auf dem Gebiet des Einbildcartoons, wobei das Ziel nicht die klassische Pointe ist, sondern der Weg dorthin. Nicht das Schenkelklopfen, das vor Lachen sich Ausschütten ist es, wozu Rattelschneck animiert, eher das stille Schmunzeln und das in sich Hineinlachen.

Wie soll man sich nun eine Dia-unterstützte Lesung von Rattelschneck vorstellen? Vielleicht sollte als Antwort genügen: lieber gar nicht.
Die Pforten der Lutherkirche, die sich als Veranstaltungsort »Kulturkirche« nennt, öffnen sich mit deutlicher Verspätung. Ihnen sei auf dem Weg das Benzin ausgegangen, so die Erklärung. Unter der Leinwand im Altarbereich sehen Weimer und Westphalen etwas verloren aus. Technische Probleme (die Diashow wird umständlich abgefilmt und das Kamerabild per Beamer projiziert) behindern den gesamten Ablauf des Abends. Leider sind Rattelschneck nicht Entertainer oder auch nur Rampensau genug, um das gekonnt zu überspielen. Irgendwie unbeholfen wirken sie vor (erstaunlich) großem Publikum. Fast bemüht komisch, bemüht auch um die Pointe. Mit verstellten Stimmen werden die Bildreihen vorgelesen, und irgendwie kommt immer wieder der Wunsch auf, lieber selbst und für sich zu lesen, für sich zu lachen. Auch die grandiosen Einbildcartoons kommen zu kurz, der Schwerpunkt ist eher die kurze Bildgeschichte, mit Tendenz zur Zote. Subtiler Witz verkommt auf der Bühne schnell zu Comedy-Klamauk, und auf dem Weg nach innen bleibt das Lachen auf der Strecke.

Man kann Weimer und Westphalen nicht vorwerfen, am Unmöglichen zu scheitern. Ihre Cartoons lassen sich ebenso wenig erzählen wie nacherzählen. Nicht nur die Paraphrase ist tödlich für die Satire, sondern auch das Aufblasen. Kleine stechende Mücken eignen sich nicht als große trampelnde Elefanten. (Wobei Rattelschneck in dieser Metaphorik eher eine dicke betrunkene Hummel wäre.)
Was ist denn jetzt Rattelschneck eigentlich? Gemessen am Live-Auftritt? Auf dem Papier besser.

Freitag, 9. März 2007

Eigenbier begeht den Weltfrauentag...

...und hat deshalb keine Zeit, was zu schreiben.



Samstag, 3. März 2007

Sind wir Oscar?

Nein. Stolz wie eben jener ist aber der ohnehin nicht allzu bescheidene Filmemacher dessen Name fast so lang ist wie er selbst von Fersenunterkante bis zum Ansatz des geschmierten Lockenschopfes (geschätzte anderthalb Kilometer; vermutlich ebenso lang: die Strecke von der Mitte des Parketts bis hin zur Bühne des Kodak-Theaters in Hollywood)-- wie auch immer, hier einmal der Name:

Florian Maria Georg Christian Henckel von Donnersmarck

...nicht verstanden? Also, es scheint, die Eltern des Filmemachers hätten all den Nachnamen mit all ihren CKs ein bisschen Gegengewicht bieten wollen und daher der Vornamen nicht weniger als vier vergaben inkl. des Männerfrauennamens "Maria". (Dieser Absatz nur um vor der unsinnigen erneuten Namensnennung ein wenig Platz zu schinden) Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen oder noch mal durch den Kopf:

Florian Maria Georg Christian Henckel von Donnersmarck

Man könnte dem Glauben erliegen, die Academy vergäbe ihre Awards aus Mitleid für schlimme lange Namen (im Falle FMGCHvD) oder ewige Preislosigkeit (Scorcese). Tatsache aber ist (nun, Tatsache, eher wohl Geschmacksache): "Das Leben der Anderen" ist ein guter Film, ebenso "The Departed" (welcher die Oscars auch eher verdient hat als Scorseses letzte Kandidaten). Einem Herrn scheinen die Herren (naja und die paar Damen) der Academy mehr noch zuzutrauen als dieses Jahr schon:

Leonardo Wilhelm DiCaprio

(so heißt der wirklich, insgesamt eher bescheidene Namenslänge) -- kein Oscar und das trotz doppelter Nominierung. Aber der hat ja auch noch Zeit. Man könnte evtl. über eine Namensverlängerung nachdenken oder so. Nur so ne Idee.

Ihr
Freimuth Fritz-Willhelm Maria Schaumkrone von Eigenbier
(Papst, Fußballvize- und Handballinechtweltmeister und jetzt halt auch Oscar)

PS.: FMGCHvD ist laut Tom Buhrow übrigens: deutscher Leistungs- und Hoffnungsträger und eigenen Angaben zufolge "größenwahnsinnig" und seit 40 Stunden ohne Schlaf; Scorsese war praktisch 30 Jahre ohne Oscar.

PPS.: Das Wetter in LA ist übrigens gut, sagt FMGcHvD, Th"T"B nutzte dies als Überleitung zu CK.

Sonntag, 25. Februar 2007

Gesamtschule 10te Klasse 1994

Die Kür des Volkssports Kalauern - ein Laster, welchem ich, zugegeben, auch etwas zu gern fröne - ist das Abimotto. Sei es die ABIkalypse (mögliche Zusätze: "...now" oder "nach uns die Sintflut" - wobei Bibelkundige wissen, dass zwischen Sintflut und Apokalypse kein Zusammenhang besteht, bestehen kann), ABItours, ABI macht frei (das gefällt mir sogar), ABIpunktur (wtf?), ABIgasmus oder oder oder so. Alles nur mäßig lustig. Wenige Überraschungen.

Schöner Vorteil dieses Jahr: das Motto Abi 007 kann benutzt werden. Möglicher Zusatz: "Lizenz zum Abgehen!" (Hahaha, Doppeldeutigkeit! Hahaha!)

Ich jedenfalls freue mich verhalten (äußerst verhalten) auf all die sorgfältig ausgeschnittenen Schriftzüge in Autoheckscheiben. Am schönsten sind die, wenn's nur zeitweise Abiturientenautos sind und man Mütter auf Supermarktparkplätzen Polos und Corsas, Clios und Fiestas entsteigen sieht, die aller Welt verkünden: "ABIsutra '07 ...jetzt gehen wir auf Stellungssuche!"


Sonntag, 11. Februar 2007

Pokerwahn nimmt Überhand


...spätestens wenn Titten nicht mehr genug sind.

Sonntag, 4. Februar 2007

Und was, Sick, ist mit Wichsen?

"Zwiebelfisch"-Kolumnist Bastian Sick, der Sprachmahner, der mich spätestens seit Band 2 seiner "Dativ-dem-Genitiv-usw."-Reihe gähnen lässt, beschäftigte sich unlängst mit einem regionalen Phänomen, nämlich: der Eigenart der Moselanreiner (hahaha) statt zu "nehmen" zu "holen". Natürlich ist es amüsant, sich vor Augen oder Ohren zu führen, dass der Trierer Tabletten statt sie einzunehmen tatsächlich "holt". Auch wenn er dafür nicht einen Schritt gehen muss. Sick, vielbeschäftigt vielleicht, aber nicht blöd, will helfen und weist darauf hin, dass beim Holen die Beine im Spiel seien:
"Beim Nehmen, so könnte man vereinfachend festhalten, kommen die Hände zum Einsatz, beim Holen sind außerdem die Füße beteiligt. Allerdings passt diese Definition nicht immer, denn zum Luftholen benötigt man weder die Hände noch die Füße. Und wer Abschied nimmt, der lässt sogar los, statt festzuhalten."
Ich, zunächst unachtsam, übersah das Sicksche Zugeständnis, seine Definition passe nicht immer und wollte ihm eins reinwürgen indem ich ihm entgegenhalte: "Und was ist mit'm 'Runterholen'? Muss man das in Zukunft 'nehmen' (sprachlich gesprochen) oder gar (faktisch) mit den Füßen tun? Falls Letzteres der Fall: Reicht's mit ihnen zu scharren?"
Mir ist, zugegeben, manch unüberlegt gesetzter Apostroph ein Dorn im Auge. Mich bedrückt des Genitivs Degeneration. Des dritten Buches und der Tournee dazu, so finde ich, bedarf es nicht. Ich zumindest brauch sie nicht. Sie, hingegen, Sick, bedürfen eines Haarschnitts.*
________
*Wenn einem die Argumente ausgehen, oder man gar den Faden verliert, ist es immer ratsam, unsachlich zu werden. Wer sich aber das Sick-Bild auf der Kolumnenseite ansieht und mit dem auf der Tourneeseite vergleicht, wird mir zustimmen. Oder? Na also.