Was passiert hier?

Freimuth Eigenbier gibt unaufgefordert Tipps, macht manchmal Cartoons, fotografiert wild in der Gegend rum und ist ferner ein Genie der Alltagslyrik. Kann auch vorkommen, dass er von sich selbst oder über Medienkram schreibt.

Montag, 26. September 2011

Gut, dass wir darüber geredet haben!



Schlimm, wenn die Stimme der Vernunft aus Sabine Christiansen spricht. Die hat nämlich, (vermutlich auf Nachfrage) im SPIEGEL gemeint, das wäre nicht so toll, mit den vielen Talkshows und dem Meinungsbrei.

Gott sei Dank hat die ARD mit Christoph Baumann einen Talkshow-Koordinator eingesetzt, der Gäste- und Themendoppelungen vermeiden soll. So ging’s gestern bei Jauch um Frau Merkel und wie sie den Euro rettet, heute beim Plasberg um den „Euro-Aufstand: Deutschland vor der Gewissensfrage?“ und am Dienstag… und da ist Herr Baumann wohl eingeschritten… am Dienstag geht’s bei Frau Maischberger nämlich um „Machofrauen – Müde Männer: Letzte Runde im Geschlechterkampf?“

Die Liste von Frau Maischbergers Gästen liest sich wie eine mit Gründen zum um- oder abschalten. Andererseits: Wen würden Sie einladen, wenn nicht Alice Schwarzer? Und wen würden Sie einladen, wenn Charlotte Roche ihr Buch schon genug promotet hat? Genau: die promovierte Linguistin Reyhan Sahin, bekannter als Rapperin Lady Bitch Ray. Und wen würden Sie einladen, wenn sie eigentlich gerne Eva Herman gehabt hätten? Das geht ja nicht, wegen dem ganzen Nazi-Zeug und außerdem ist die ja jetzt offiziell unter die Irren gegangen (als Kommentatorin beim Kopp-Verlag, gucken Sie einfach mal nach was die so machen). Nein, nicht die Männerrechtlerin Kristina Schröder. Die muss ihren Nachwuchs hüten.

Ich sag’s Ihnen, Sie kommen bestimmt nicht drauf: Den Mann mit dem Affen, Wolfgang Grupp, Chef von Trigema. Als solcher heldenhafter Erhalter deutscher Arbeitsplätze und zu diesem Thema auch immer wieder gerne im Fernsehen. Praktischerweise ist er auch „ein vehementer Verfechter des traditionellen Rollenverständnisses von Mann und Frau“, wie es in der Ankündigung heißt. Wäre ja auch blöd, wenn der über ein anderes Thema redet als die Anderen… oder? Denkbar ist viel, schließlich war Vasily Sarikakis aus der Lindenstraße auch schon zum Thema Griechenland und Euro bei Maybrit Illner.

Die Schlussrunde bei Hart aber Fair behandelte früher oft die Frage, mit wem aus der Runde würden Sie am ehesten Kaffeetrinken gehen, auf einer einsamen Insel stranden oder am besten: tauschen wollen. Das sollte mal das Prinzip einer Sendung sein, am Anfang wird getauscht und dann muss Hans-Werner Sinn eine Stunde lang den Standpunkt von Gregor Gysi vertreten und Gregor Gysi vertritt den von Arnulf Baring, der wiederum muss als Helmut Schmidt alles voll rauchen.

Oder noch besser: Günther Jauch, Frank Plasberg, Sandra Maischberger, Anne Will und Reinhold Beckmann setzen sich einfach einmal die Woche zusammen. Die könnten dann auch über drei oder vier verschiedene, „richtig wichtige“ Themen reden. Oder halt irgendwas das gerade Reizthema am Degeto-Mittwoch oder im Tatort war (Mobbing unter Schülern! Ehrenmord! Zwangsheirat! Ehrenmord unter Schülern!). Gerne auch gleichzeitig. Kameras müssen meinethalben nicht unbedingt dabei sein.


Auch nicht schlecht:

Die Top-Talkshow-Gäste 2010

Sonntag, 25. September 2011

Rückkehr des Freimuth Eigenbier

... erst mal nur auf Twitter (@eigenbier). Früher oder später, ganz sicher, wieder hier. 140 Zeichen reichen ja nicht immer um das Elend dieser Welt zu artikulieren, wa?

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Bitte nicht mehr anrufen!


Man beachte den ersten Satz, den Herr Zarrella spricht, welchen ich mir als Titel ausleihe.
Das einzig Gute an diesem Clip ist, die offensichtliche, berechtigte Entrüstung des Publikums, welche nach der Verkündung (ca. bei 4 Minuten) einstellt.

Dank an BildBlog und das FAZ-Fernsehblog.

Dienstag, 8. Dezember 2009

IÜV: Erbrechen bis zum Neumond

Normalerweise leide ich ja sehr an dümmlicher Neubetitelung von Filmen oder Büchern nach deren Übersetzung. Im Falle der Enthaltsamkeitssaga mit Vampiroberfläche der Mormonin Stephenie Meyer, helfen die kalauernden Übersetzungstitel aber, die Dümmlichkeit des Werks bereits auf dem Buchdeckel zu erkennen:
"Bis(s) zum Morgengrauen", "...zur Mittagsstunde", "...zum Ende der Nacht"
Schlimmer geht's zwar immer, aber in diesem Falle kaum. Aber es hilft ja, zu erkennen, was den Leser erwartet. Inhaltlich aber auch irgendwie Unsinn, schließlich geht's ja in den Büchern darum, dass der Herr Vampir den schönen Schwan (Bella Swan! Wie dumm kann man seine Figuren denn noch nennen!) eben ewig lange nicht beißt. Und nicht ständig, zu jeder erdenklichen Tages- oder Nachtzeit.

Was nun den Film angeht, der jetzt schon was länger läuft:
Wie auch schon bei den Dan-Brown-Verfilmungen stellt sich keinerlei kognitive Dissonanz beim Lese- /Glotzvieh ein, wenn der "Blockbuster" plötzlich anders heißt als der "Bestseller" in deutscher Übersetzung.

Und noch was zum Twilight-bedingten Vampirhype:
Eine Mitfahrerin im Regionalschienenverkehr las gestern neben mir ein Buch mit dem Titel "Vampire sind zum Küssen da" -- von einer Katie MacAlister (englisch / deutsch).
Diese Dame kommt übrigens aus der Gegend, in welcher "Twilight" spielt, aber das tut jetzt nischt zur Sache-- wichtiger ist: sie hat sich nicht nur mit vor allem mit Liebesromanen einen Namen gemacht, darunter auch mit "paranormal romance" --zu dem Genre gibt's tatsächlich nen Wikipedia-Artikel! Darein würde ja auch die Meyer'sche Trilogie fallen. Auf deutsch würde man das wohl als "Mystery Love-Story" ...äh... übersetzen. (Die Problematik der Genrebezeichnung "Mystery" wäre eigentlich nen eigenen Artikel wert.)
Zurück zu Frau MacAlister:
Nach kurzer Recherche stellte ich nämlich fest, der genannte Titel ist noch einer der weniger blöden unter den deutschen Übersetzungen ist:
Blind Date mit einem Vampir
Küsst du noch oder beisst du schon?
Kein Vampir für eine Nacht
Vampir im Schottenrock
Vampire sind zum Küssen da
Ein Vampir kommt selten allein

...auf Englisch sind sie aber auch nicht viel besser (welcher davon welcher ist, ist ja egal, was?):

A Girl's Guide To Vampires
Sex and the Single Vampire
Sex, Lies, and Vampires
Even Vampires Get the Blues
The Last of the Red Hot Vampires
Zen and the Art of Vampires
Crouching Vampire, Hidden Fang

Ich hab einfach mal die Titel verlinkt auf welche angespielt wird. Zwar bin ich ein Freund von Referenzialität, aber manchmal hört der Spaß an der Postmoderne auch auf.
Naja wenn ich recht überlege, gefallen mir die englischen Origianltitel doch noch ein ganz klein wenig besser. Mal ehrlich: "Küsst du noch, oder beißt du schon?"
Weder noch, nur am kotzen.*


*Und so schließt sich der Kreis (zum Titel), in diesem doch ziemlich konfusen Text.



Donnerstag, 29. Oktober 2009

IÜV: Rock Radio irgendwas -- UPDATE!

...ich weiß, ich weiß, nicht nur diese Kategorie, nein! das ganze Weblog! Sträflich vernachlässigt!
Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in Tibet, der Westsahara, Grönland und Castrop-Rauxel -- zwecks spiritueller und anderweitiger Selbstfindung (und Briefwahl) meld ich mich mal (kurz) zurück.

Der Film, der im Original "The Boat that Rocked" auf "Deutsch" aber "Radio Rock Revolution" heißt, war ja schon beim ersten Post in dieser Kategorie ein Thema. Ist übrigens immer noch nicht in amerikanischen Kinos angelaufen. Aber in Deutschland ebenso wie in seinem Britischen Herkunftsland gibt's ihn schon auf DVD. Seltsam? Seltsam.

Gesehen hab ich ihn nicht, der Trailer schreckte mich schon ab. Bevor der Film in 2 Wochen in den amerikanischen Kinos läuft, wurde heftig daran rumgeschnitten, da er wohl viel zu lang war.
Und wisst Ihr was? Nen neuen Titel hat er auch bekommen! "Pirate Radio"!


Sonntag, 26. Juli 2009

Köln kann gar nix

Der vermutlich dümmste Wahlkampf der Welt...





...kann am allerallermeisten:

Freimuth Eigenbier

Mittwoch, 3. Juni 2009

Kinderkinderkinder

Lange schon wollte ich mal darüber auslassen, dass absurderweise Realityformate trotz der voyeuristischen Demütigungsprozesse, welche sie so populär machen, Werbung für sich selbst sind. Nämlich in dem Sinne, dass unter den Zuschauern Menschen sind, die sich bei nächster Gelegenheit gerne demütigen und dabei filmen lassen wollen. Sei es weil sie glauben, sie könnten singen, tanzen oder "laufen" einerseits, oder aber: weil sie selbst mal gerne getauscht werden wollen oder eben zeigen, dass sie mit ihren Kindern oder Finanzen nicht klar kommen. Oder mit den Frauen, oder den Frauen (die Doppelung hatte nen Sinn).
Kann sein, dass das Grundmotiv der exhibitionistischen Selbsterniedrigung einfach nur das ins-Fernsehen-wollen ist. So wie bei den Leuten, die deshalb ihre Probleme in Talkshows früher trugen. Inzwischen dürfen dieselben Menschen in Gerichtsshows Mörder, Vergewaltiger, Drogendealer, schreiende Zeugen und Zahler von Ordnungsgeldern spielen.
Wurst. Also Wurscht.
Eigentliches Thema: die Sendung Erwachsen auf Probe, die im Vorfeld so viel kostenlose PR Kritik von höchster Stelle (von der Leyen!) und überall bekam und jetzt natürlich doch laufen darf.
Das Prinzip ist ja eigentlich schon total breitgetreten aber sei hier noch mal kurz erklärt. Teenager bekommen Kinder um mal an denen zu üben. Hilarity ensues. Wie fast alle erwähnten Formate (Zwegat als einzige Ausnahme) ist das ganze übrigens eine Adaption... einer englischen Show.
Hier stelle ich mir vor allem eine Frage: Welche Eltern geben ihre Kleinkinder und oder Babys dafür her? Vermutlich solche, die vorher lieber mal hätten üben sollen.
Hauptlehre, die die Eltern auf Probe aus der Sendung wohl ziehen werden ist die:
notfalls kann ich das Kind ja für ne Zeit bei RTL abgeben.