Was passiert hier?

Freimuth Eigenbier gibt unaufgefordert Tipps, macht manchmal Cartoons, fotografiert wild in der Gegend rum und ist ferner ein Genie der Alltagslyrik. Kann auch vorkommen, dass er von sich selbst oder über Medienkram schreibt.

Sonntag, 25. Februar 2007

Gesamtschule 10te Klasse 1994

Die Kür des Volkssports Kalauern - ein Laster, welchem ich, zugegeben, auch etwas zu gern fröne - ist das Abimotto. Sei es die ABIkalypse (mögliche Zusätze: "...now" oder "nach uns die Sintflut" - wobei Bibelkundige wissen, dass zwischen Sintflut und Apokalypse kein Zusammenhang besteht, bestehen kann), ABItours, ABI macht frei (das gefällt mir sogar), ABIpunktur (wtf?), ABIgasmus oder oder oder so. Alles nur mäßig lustig. Wenige Überraschungen.

Schöner Vorteil dieses Jahr: das Motto Abi 007 kann benutzt werden. Möglicher Zusatz: "Lizenz zum Abgehen!" (Hahaha, Doppeldeutigkeit! Hahaha!)

Ich jedenfalls freue mich verhalten (äußerst verhalten) auf all die sorgfältig ausgeschnittenen Schriftzüge in Autoheckscheiben. Am schönsten sind die, wenn's nur zeitweise Abiturientenautos sind und man Mütter auf Supermarktparkplätzen Polos und Corsas, Clios und Fiestas entsteigen sieht, die aller Welt verkünden: "ABIsutra '07 ...jetzt gehen wir auf Stellungssuche!"


Sonntag, 11. Februar 2007

Pokerwahn nimmt Überhand


...spätestens wenn Titten nicht mehr genug sind.

Sonntag, 4. Februar 2007

Und was, Sick, ist mit Wichsen?

"Zwiebelfisch"-Kolumnist Bastian Sick, der Sprachmahner, der mich spätestens seit Band 2 seiner "Dativ-dem-Genitiv-usw."-Reihe gähnen lässt, beschäftigte sich unlängst mit einem regionalen Phänomen, nämlich: der Eigenart der Moselanreiner (hahaha) statt zu "nehmen" zu "holen". Natürlich ist es amüsant, sich vor Augen oder Ohren zu führen, dass der Trierer Tabletten statt sie einzunehmen tatsächlich "holt". Auch wenn er dafür nicht einen Schritt gehen muss. Sick, vielbeschäftigt vielleicht, aber nicht blöd, will helfen und weist darauf hin, dass beim Holen die Beine im Spiel seien:
"Beim Nehmen, so könnte man vereinfachend festhalten, kommen die Hände zum Einsatz, beim Holen sind außerdem die Füße beteiligt. Allerdings passt diese Definition nicht immer, denn zum Luftholen benötigt man weder die Hände noch die Füße. Und wer Abschied nimmt, der lässt sogar los, statt festzuhalten."
Ich, zunächst unachtsam, übersah das Sicksche Zugeständnis, seine Definition passe nicht immer und wollte ihm eins reinwürgen indem ich ihm entgegenhalte: "Und was ist mit'm 'Runterholen'? Muss man das in Zukunft 'nehmen' (sprachlich gesprochen) oder gar (faktisch) mit den Füßen tun? Falls Letzteres der Fall: Reicht's mit ihnen zu scharren?"
Mir ist, zugegeben, manch unüberlegt gesetzter Apostroph ein Dorn im Auge. Mich bedrückt des Genitivs Degeneration. Des dritten Buches und der Tournee dazu, so finde ich, bedarf es nicht. Ich zumindest brauch sie nicht. Sie, hingegen, Sick, bedürfen eines Haarschnitts.*
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*Wenn einem die Argumente ausgehen, oder man gar den Faden verliert, ist es immer ratsam, unsachlich zu werden. Wer sich aber das Sick-Bild auf der Kolumnenseite ansieht und mit dem auf der Tourneeseite vergleicht, wird mir zustimmen. Oder? Na also.